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Teilhabe für alle - Wohnprojekte für Menschen mit Behinderung Düren. Rund 400 Fachleute aus Wohnungswirtschaft, Sozialen Trägern, Kommunen und Planungsbüros haben sich am Montag (13.8.2007) bei einer Fachtagung über Förderangebote und zeitgemäße Modelle des Wohnens für Menschen mit Behinderungen informiert. Sozialminister Karl-Josef Laumann und Bauminister Oliver Wittke stellten in Düren das behindertenpolitische Programm „Teilhabe für alle“ vor. Es umfasst über 40 Maßnahmen und Projekte in den Bereichen Arbeit, Bildung und Familie, Wohnen und Abbau von Barrieren. „Die Landesregierung will in der Behindertenpolitik Zeichen setzen und Menschen mit Behinderungen in die Mitte unserer Gesellschaft holen. 2007 sind für das gesamte Programm rund 182 Millionen Euro eingeplant“, erklärte Sozialminister Karl-Josef Laumann. Wohnen als zentraler Lebensbereich ist ein Schwerpunkt im Programm „Teilhabe für alle“. Bauminister Oliver Wittke: „Wir brauchen genügend Wohnungen, in denen sich alle gut bewegen können – ob jung oder alt, ob behindert oder nicht. Die Landesregierung will dazu beitragen, dass bauliche Hindernisse beseitigt werden oder in Zukunft gleich barrierefrei gebaut wird.“ Das Bauministerium stellt in diesem Jahr 60 Millionen Euro als zinsgünstige Darlehen zur Verfügung, um für Menschen mit Behinderung barrierefreie Mietwohnungen und Wohneigentum zu schaffen. Hinzu kommen Angebote für Menschen, die umfassende Betreuung brauchen: Hier fördert das Land den Neubau kleiner Wohnheime an zentralen Standorten und die Anpassung älterer Behindertenheime an heutige Standards. Dafür liegen bereits 35 Förderanträge aus ganz Nordrhein-Westfalen vor. Wichtig sei der Abbau von Barrieren auch im alltäglichen Leben. Bis 2008 soll z.B. eine landeseinheitliche Notfall-Faxnummer der Polizei (110) für hörgeschädigte Menschen eingeführt werden. „Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort ist ein ganz wichtiger Punkt. Gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter wollen wir überlegen, wie wir ein Netz von ehrenamtlichen Helfern knüpfen können, das Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort anbietet“, sagte Laumann. Laumann und Wittke zeigten sich zuversichtlich, dass sich alle gesellschaftlichen Kräfte in Nordrhein-Westfalen der Aufgabe stellen werden, behinderte Menschen in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Zum Hintergrund: In NRW leben 2,3 Millionen Menschen mit Behinderungen. 1,6 Millionen von ihnen sind schwer behindert.